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„Das alles ist wie ein visueller Flash“

Am Wochenende ist im Libnower Herrenhaus eine neue Ausstellung eröffnet worden. Eine wahre Bilderflut von Helmut Müller ist dort zu sehen.

Libnow. „Nehmen Sie sich Zeit für bereichernde Begegnungen.“ Mit diesen Worten schickte die Künstlerin Heike Drewelow die Besucher der Ausstellung „Unterwegs“ am Freitagabend auf die Reise. Zu entdecken waren im Libnower Herrenhaus 185 Handzeichnungen und Druckgrafiken von Helmut Müller.
Der Schüler von Gernot Richter, Grafiker und Professor am Institut für Kunsterziehung an der Humboldt-Universität Berlin, stellt bereits zum zweiten Mal in der Libnower Galerie „arte deposito“ aus. Bereits 2003 war ein Teil seiner Werke im Rahmen der Aktion Kunst:Offen dort zu sehen. Die am Freitag eröffnete Ausstellung zeigt in sechs Galerieräumen Werke aus den vergangenen 25 Schaffensjahren des Künstlers.
Darunter befinden sich beispielsweise Landschaftszeichnungen, Widmungsblätter und nicht zu vergessen auch die immer wieder fortgesetzte Serie der Spaziergänger. Bei diesen Werken steht die Natur im Vordergrund, der Mensch ist dargestellt als ein Teil davon. So stellt Helmut Müller die Spaziergänger oft miniaturenhaft dar, beinahe zu winzig, um dennoch entdeckt zu werden.

Die Resonanz auf die Eröffnung dieser Ausstellung war groß. Mehr als 70 Gäste kamen zur Vernissage, zu der Beate Quies und Siegmund Lorenz vom Herrenhaus eingeladen hatten. Sie alle ließen sich von der Pianistin Cornelia Maaz auf die noch folgenden Bildeindrücke einstimmen. Heike Drewelow, die den Künstler seit vielen Jahren kennt, hatte die schwierige Aufgabe übernommen, die Einführungsrede zu halten.

Mit ihren Worten brachte sie Helmut Müller großen Respekt entgegen, beschrieb ihn als wandelbaren und aufmerksamen Menschen wie auch Künstler: „Bei ihm fällt mir immer wieder auf, wie respektvoll er den dargestellten Objekten gegenübertritt. In seinem Netzwerk sind beispielsweise Landschaften und Gegenstände, wie auch immer sie von der Zivilisation zugerichtet, ausrangiert oder vergessen wurden, mit einer Hochachtung festgehalten, die den traurigsten Zuständen Harmonien entlockt.“

Helmut Müller selbst ließ die Angereisten seine Freude darüber spüren, wieder in Libnow zu sein. Mit einigen Worten wandte auch er, der sonst kaum lange Reden hält, sich an das Publikum: „Ich bedanke mich bei den zahlreichen Gästen für ihr erscheinen und bin glücklich, dass ich auch so viele unbekannte Gesichter sehe.“

Die Gäste ihrerseits zeigten sich beeindruckt von der Schaffenskraft des Künstlers. „Die Motive sind interessant“, erklärte Petra Ridder aus Gießen, „melancholisch und düster wie Musik, die wir gehört haben.“ Gänzlich sprachlos war Martin Westermann aus Klotzow: „Mir fehlen die Worte. Es ist wie ein visueller Flash“, versuchte er die Eindrücke zu beschreiben.

 

Nordkurier, 31. Juli 2007

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